Freitag, 9. Mai 2008

Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann

Mit Bewegung Geld verdienen

Auch Sportvereine müssen sich rechnen. Sport- und Fitnesskaufleute sollen Sportangebote und -veranstaltungen vor dem Hintergrund ihres Sport-Fachwissens kalkulieren und organisieren.

So sichern sie langfristig die Existenz des Sport- oder Fitness-Betriebes und den Ausbau von Service und Angebot für eine immer anspruchsvollere Kundschaft. Die Professionalisierung in der sich entwickelnden Dienstleistungsgesellschaft macht eben auch bei Sportangeboten nicht Halt - daher wurde zum 1. August 2001 diese erste kaufmännische Berufsausbildung im Bereich Sport eingeführt.

Sport- und Fitnesskaufleute sollen in allen Geschäfts- und Organisationsbereichen von Verbänden, Vereinen, Fitness-, Tennis-, Golf- und anderen kommerziellen Sporteinrichtungen tätig werden. Hier besteht ihre Aufgabe in der Konzeptionierung, Planung, Steuerung sowie der finanziellen und technischen Kontrolle von Sportangeboten. Vor dem Hintergrund ihrer Kenntnis der Anforderungen, die Sportarten, Sportstätten und das Vereinswesen stellen, organisieren sie Veranstaltungen, beschaffen Material oder Waren und stellen Sportgeräte und -anlagen bereit. Im Bereich Marketing/Vertrieb kümmern sie sich um ein zielgruppengerechtes Angebot und betreiben Mitgliederwerbung durch Öffentlichkeitsarbeit. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Kunden- bzw. die Mitgliederberatung und -betreuung. Kaufmännisch werden sie im Finanz- und Rechnungswesen, im Personalwesen und in der Sportstättenverwaltung tätig. Sie kennen sich mit der Büroorganisation aus. Mit Hilfe von Anwendungsprogrammen und moderner Kommunikationsmittel werden Geschäftsvorgänge bearbeitet, Kalkulationen durchgeführt und Statistiken erstellt.

Persönliche Voraussetzungen
Ideale Kandidaten für diesen Beruf sind gleichzeitig besonders sportinteressiert und kaufmännisch orientiert. Sie lieben es, im Umfeld von Sport und Vereinswesen zu organisieren und gleichzeitig mit spitzem Bleistift nachzurechnen. Der Vielfältigkeit dieses Berufsbildes erfordert kluge, aufgeschlossene, flexible, einfallsreiche und besonders kommunikationsstarke Leute: die Kunden- und Dienstleistungsorientierung bestimmt wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg des Sportbetriebes, zu dem die Beschäftigung von Sport- und Fitness-Kaufleute ja wesentlich beitragen soll.

Zukunftschancen

Der Mangel an kaufmännischem Know-how hat in Sportvereinen, in städtischen Sportverwaltungen und in Fitnessbetrieben immer mehr zu Defiziten geführt. Alle diese Einrichtungen warten auf Absolventen dieses neuen Ausbildungsberufes. Die Freizeitindustrie ist überdies eine Wachstumsbranche - die Nachfrage nach Fachleuten für die kalkulierte Sportorganisation dürfte weiterhin steigen. Es besteht die berufliche Perspektive, sich zum Vereinsmanager weiterzuentwickeln oder sich z.B. mit einem Fitness-Studio selbstständig zu machen. Durch Weiterbildung kann man z.B. auch Ausbilder/in in diesem Beruf, staatlich geprüfter Betriebswirt oder Fachkaufmann für Marketing, Geschäfts- und Finanzbuchführung werden. Alternativ zu diesem neuen Ausbildungsberuf gibt es für die, die mit einem Hochschuldiplom in der Tasche auf diesem Gebiet einsteigen möchten, entsprechende Studiengänge. An den Fachhochschulen Braunschweig und Koblenz gibt es "Sportmanagement" als eigenständigen Studiengang. Die Uni Bochum bietet seit dem Sommersemester 2001 gemeinsam mit dem LandesSportBund (LSB) Nordrhein-Westfalen den Studienschwerpunkt "Sportmanagement" an.

Kontakt

Wer sich für einen Ausbildungsplatz interessiert, sollte sich entweder direkt bei ausbildenden Sportanbietern bewerben oder sich bei der Suche nach einem entsprechenden Ausbildungsbetrieb an die Berufsberatung des örtlichen Arbeitsamtes wenden. Die dreijährige Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Abiturienten sollten nachfragen, ob ihnen eine Verkürzung der Ausbildungszeit gewährt wird.

Quelle: einstieg.com